Am Donnerstag diskutierten Vertreter der Polizei, des Ordnungsamts und des privaten Sicherheitsdienstes LH-Security mit Briloner Bürgern über das Thema Jugendkriminalität. Eingeladen hatte die CDU und die Junge Union Brilon in die Musikkneipe „Lok" unter dem Thema „Immer jünger, immer schlimmer?"

Zu Beginn stellte Kriminalhauptkommissar Udo Heppe die Kriminalitätsstatistik für Brilon vor. Es ist ein Rückgang der Straftaten auf 1217 Fälle zu verzeichnen. Der Anteil der Jugendkriminalität liegt mit 22% deutlich unter dem Landesdurchschnitt von 30-40%. Die Aufklärungsquote liegt bei erfreulichen 56%.
Konrad Schlenger, erster Polizeihauptkommissar im HSK, erläuterte die Situation der Polizei in Brilon. Zu sprechen kam er auch auf das häufig auftretende Unsicherheitsgefühl in den Abendstunden im innerstädtischen Bereich. Die Statistiken für Brilon weisen keine erhöhte Gefährdung aus. Jedoch führt eine unbekannte Dunkelziffer von Straftaten und Drohungen, besonders unter Jugendlichen, zu einem subjektiv anderen Blick. Auch ältere Mitbürger seien dadurch verängstigt, erklärte Schlenger. Einige der rund 50 Besucher berichteten über ihre meistens negativen Erlebnisse, von leeren Drohungen bis hin zu Körperverletzungen. Schlenger appellierte Zivilcourage zu zeigen und jeden Fall zur Anzeige zu bringen: „Als Polizei bekommen wir so einen wirklichkeitsnaheren Blick und können die Strafverfolgung gewährleisten". Der Chef der Firma LH-Security, Ludger Hilgenhaus, stellte Brilon und der gesamten Region ein gutes Zeugnis aus: „Das Sauerland ist ziemlich ruhig''. Er lobte außerdem die gute Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsamt bei Tanzveranstaltungen wie Stufenfeten. Insgesamt sieht er einen positiven Trend, den auch Ordnungsamtsleiter Marcus Bange bestätigte.
In der anschließenden Diskussion ging es dann erneut um die Sicherheit im nächtlichen Brilon, wobei die Frage nach der Nationalität von Tätern aufkam. Die Daten der Polizei zeigen hier keine Auffälligkeiten. Hilgenhaus bestätigte jedoch ein oft höheres Gewaltpotential bei Menschen mit Migrationshintergrund. Anwesende Mitarbeiter des Briloner Alfred-Delp Hauses verwiesen auf ihre erfolgreiche Arbeit mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Sie wünschen sich noch mehr Unterstützung und Anerkennung vom Rat und der gesamten Bevölkerung. Am Ende dankte Moderator Michael Hilkenbach von der CDU allen Besuchern und besonders den Referenten für ihr Erscheinen und den intensiven Meinungs- und Informationsaustausch. Die Veranstaltung war die zweite in der von der CDU initiiert Reihe „Brilon im Dialog".

« Einladung „Brilon im Dialog“: „Immer jünger – immer schlimmer?" Thomas Becker in den JU Bezirksvorstand gewählt »