Sensburg, Liese und Richter diskutieren über Präimplantationsdiagnostik

Im ersten Teil der Veranstaltung stellte der Mediziner und Europaabgeordnete Peter Liese das medizinische Verfahren bei der PID vor und erklärte mögliche Alternativen. Der heimische CDU-Abgeordnete Patrick Sensburg erläuterte die drei im Bundestag eingebrachten Gesetzesentwürfe. Diese sehen jeweils vor die PID entweder zu verbieten oder in Grenzen zuzulassen. Sensburg ist als Urheber hauptverantwortlich für den dritten Entwurf, der ein grundsätzliches Verbot vorsieht. Reinhard Richter legte dar, warum die katholische Kirche sich für ein Verbot der PID einsetzt. Er fragte in die Runde: „Gibt es das Recht auf ein gesundes Kind?" Mit dieser Frage ging es dann in die Diskussion.
Die Besucher nutzten die Gelegenheit, zahlreiche Fragen mit den Referenten zu diskutieren. Ein Thema war der Umgang mit PID im Ausland und möglichem „PID-Tourismus", also Reise in ein Land, in dem die Durchführung der PID erlaubt ist. Liese betonte, dass er die Entwicklungen in Ländern in denen die PID bereits durchgeführt wird sehr kritisch sieht: „Auch Embryonen mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit für eine spätere Krankheit werden dort getötet." Das Entstehen von „PID-Tourismus" sieht er auch zwischen Ländern mit unterschiedlich engen Grenzen für die PID gegeben.
Patrick Sensburg gab sich auf die Frage, wie er die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag einschätzte zuversichtlich: „Ich denke viele meiner Kollegen werden zu der Entscheidung kommen, dass eine Zulassung der PID in engen Grenzen nicht umsetzbar ist."
Durch die Veranstaltung führte der Briloner JU Vorsitzende Thomas Becker. Er stellte nach über 90 Minuten fest, dass zwar für diesen Nachmittag das letzte Wort gesprochen sei, jedoch die öffentliche Diskussion über das gesellschaftlich wichtige Thema weiter geführt werden muss. Becker bedankte sich zum Abschluss bei den drei Referenten für ihre informativen Ausführungen.

Bild: v.l. Thomas Becker, Patrick Sensburg, Reinhard Richter und Peter Liese