Junge Union diskutiert auf dem Deutschlandtag in Paderborn Zukunftsthemen - HSK mit 20 Delegierten und Helfern vertreten

In diesem Jahr hatte es die Delegation aus dem Hochsauerland nicht weit: in Paderborn fand am vergangenen Wochenende der Deutschlandtag der Jungen Union statt. Rund 1300 Delegierte, Gäste und Journalisten fanden den Weg in den Paderborner Schützenhof, darunter vier Delegierte und 16 Helfer aus dem Hochsauerlandkreis. Auf der Tagesordnung stand neben der Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel unter anderem auch die Neuwahl des Bundesvorstandes. Der Iserlohner Paul Ziemiak wurde mit 85% Zustimmung wieder zum Bundesvorsitzenden gewählt.

Rentenpolitik muss neu gedacht werden

Auch wenn der Deutschlandtag unter dem Motto Industrie 4.0 stand, nahm das Thema Rentenpolitik viel Platz ein. Als eines der Schwerpunktthemen der Jungen Union soll eine generationengerechte Rentenpolitik zum Wahlkampfthema der CDU Deutschland im kommenden Jahr werden. Einen „Rückschritt“ nennt die JU das, was in den vergangenen Jahren die Modernisierung des Rentensystems bedeuten sollte. Rentenreformen mit einem Gesamtumfang von 233 Milliarden Euro haben junge Menschen zu den Verlierern der aktuellen Legislaturperiode gemacht. Dazu der Kreisvorsitzende Thomas Becker: „Das Verteilen von Rentengeschenken belastet derzeit alleine die jungen Berufseinsteiger. Gleichzeitig sollen sie noch privat für das Alter vorsorgen und müssen schlimmstenfalls für die Pflege der eigenen Eltern aufkommen. Da bleibt bald kein Geld mehr übrig für die Familiengründung, geschweige denn für ein Eigenheim“. Junge Menschen hätten angesichts des demografischen Wandels ein Recht darauf, dass die Rentenpolitik im nächsten Bundestagswahlkampf nicht erneut zu ihren Lasten instrumentalisiert wird, sondern Lösungen im Sinne einer generationengerechten Altersvorsorge gefunden werden. Bei einer Senkung des Rentenniveaus auf bis zu 43 Prozent im Jahr 2030 bei gleichzeitig steigenden Beitragssätzen könne von Generationengerechtigkeit keine Rede sein. In der „Paderborner Erklärung“ macht die Junge Union konkrete Vorschläge, wie eine gerechte Altersvorsorge stattfinden könnte. Die Kopplung des Renteneintrittsalters an die durchschnittliche Lebenserwartung ist dabei der erste Schritt, da viele ältere Menschen dank modernster Medizin über das 67. Lebensjahr hinaus arbeiten können. Prof. Dr. Otto Wulff, Bundesvorsitzender der Senioren-Union unterstützt diesen Vorschlag, fordert aber auch, dass entsprechende Arbeitsangebote für Senioren geschaffen werden. Darüber hinaus soll die eigenverantwortliche Altersvorsorge gestärkt werden: Derjenige, der zusätzlich vorgesorgt hat, solle am Ende besser dastehen als derjenige, der nicht in seine Altersvorsorge investiert hat. Der Stand der Altersvorsorge soll außerdem transparenter gestaltet werden. Eine elektronische Renteninformation soll mehr Klarheit über den Wert der bestehenden Altersvorsorge schaffen und somit rechtzeitig zu einer privaten Vorsorge motivieren. Die Selbstständigkeit, die aus unternehmerischer Sicht durchaus begrüßt wird, kann zum Risiko für Altersarmut werden, da Selbstständige keine Rentenansprüche besitzen. Die Junge Union fordert hier eine Versicherungspflicht für Selbstständige. Becker betont: „Es ist wichtig, dass wir nicht nur darüber diskutieren, wie das Geld verteilt werden kann, sondern vor allem, wer es in Zukunft verdient und wie es verdient wird“.

Industrie 4.0: Merkel nimmt Vorstöße mit nach Berlin

Merkel, die vor einigen Jahren noch mit ihrer Bezeichnung „Neuland“ für Aufsehen gesorgt hatte, sprach in ihrer Rede auch das Thema Digitalisierung, Industrie 4.0 und Big Data an. Die Junge Union ist sich der Relevanz des Themas bewusst und macht auch hier Vorschläge, wie die Arbeitswelt der Zukunft aussehen könnte. Gerade für Südwestfalen ist die Industrie 4.0 mit seinen vielen Weltmarktführern eine wichtige Angelegenheit.
Trotz der anhaltenden Streitereien im Bereich der Flüchtlingspolitik, hat sich die JU bewusst für dieses Thema entschieden: „Es gibt eben auch noch andere wichtige Themen auf der politischen Agenda“, so JU-Chef Ziemiak.

Die Junge Union Hochsauerland ist die größte politische Jugendorganisation im Hochsauerlandkreis. Mit 1.650 Mitgliedern ist die JU Hochsauerland auch der drittgrößte Kreisverband in NRW. Der Kreisverband gliedert sich in elf Stadt- und Gemeindeverbände und in über 20 Ortsverbände. Mitglied der Jungen Union kann jeder zwischen 14 und 35 Jahren werden.

Quelle: Sandra Wahle, Pressesprecherin der JU Hochsauerland (www.ju-hsk.de)

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